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Teilnahme am 8. Oldtimertreffen in Rheinfelden

NewsAlle NewsbeiträgeWeitere InformationenTeilnahme am 8. Oldtimertreffen in Rheinfelden Am 27. September durften wir auf Einladung des Oldtimer Clubs Feldschlösschen am 8. Oldtimertreffen in Rheinfelden teilnehmen. Dabei präsentierten wir die Stiftung HAM einem...

Outdoor Panzerausstellung – Transport nach Burgdorf

NewsAlle NewsbeiträgeWeitere InformationenOutdoor Panzerausstellung - Transport nach Burgdorf Am 18. und 19. September 2025, fand der Umzug von weiteren sechs Panzerfahrzeugen aus der «Outdoor»-Ausstellung im Polygon in Thun an den Standort Burgdorf statt. Die...

Tag der Angehörigen der Panzerschule 21 (TdA Pz S 21)

NewsAlle NewsbeiträgeWeitere InformationenTag der Angehörigen der Panzerschule 21 (TdA Pz S 21) Die Panzerschule 21 unter dem Kommando von Oberst i Gst Corina Gantenbein hat für den Samstag, 23. August sowie den Samstag, 30. August 2025 die Angehörigen der...

Gefahrstoffe – Unsichtbare Feinde auf dem Kulturgut

NewsAlle NewsbeiträgeWeitere InformationenGefahrstoffe – Unsichtbare Feinde auf dem Kulturgut In vielen Sammlungen ist die unsichtbare Gefahr durch Schadstoffe ein wichtiges Thema – vor allem für die Mitarbeitenden, die täglich mit potenziell toxischen Objekten...

Schweizerischer Zweitagesmarsch 2025

NewsAlle NewsbeiträgeWeitere InformationenSchweizerischer Zweitagemarsch 2025 Für den 66. Zweitagemarsch konnte die Stiftung HAM dem OK drei historische Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Bereits am Freitag wurden die Dodge WC 63, das Motorrad Condor A 850-1 und der...

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Eine Restaurierung ist mehr als nur eine Reparatur

Felix Seyer

Eine Restaurierung ist mehr als nur Reparatur – sie ist eine Kunstform, ein Akt des Respekts, eine akribische Wissenschaft. Aus diesem Grund definiert der Internationale Museumsrat (ICOM) https://icom.museum/en/ Restaurierung als alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Wahrnehmung, Wertschätzung und das Verständnis eines Objekts zu fördern. Doch solche Eingriffe werden nur dann vorgenommen, wenn wesentliche Aspekte von Bedeutung oder Funktion des Objekts durch Veränderungen oder Zerstörungen verloren sind. Hier gelten klare Prinzipien: Respekt für die Originalsubstanz und ihre Geschichte sowie das Streben nach Reversibilität der Eingriffe, um künftige Anpassungen zu ermöglichen.

Die Spannweite der Restaurierung ist vielfältig. Ein klassisches Beispiel ist das Zusammensetzen eines zerbrochenen Gegenstandes.

Bearbeitungszustand Glas
Zustand des Deckglases vor der Behandlung: Bruchstücke passgenau mit Omega Klammern gesichert


Zustand des Deckglases nach der Behandlung: Bruchstücke mit Paraloid B72 verklebt

Dabei geht es nicht allein um das ästhetische Bild, sondern darum, das Objekt seiner ursprünglichen Form und Funktion zurückzugeben, um es als Zeitzeugnis erlebbar zu machen. Ein anderes Beispiel wäre die Wiederherstellung einer deformierten Kopfbedeckung, deren ursprüngliche Gestalt oft nur unter Berücksichtigung des Materials und historischer Herstellungsverfahren rekonstruiert werden kann. Jedes Detail zählt, um die Geschichte des Objekts lebendig zu halten. Konservierung und Restaurierung sind zwei eng verwandte, doch sehr verschiedene Ansätze im Umgang mit historischen Objekten. Während die Restaurierung aktiv eingreift, um verlorene Teile zu rekonstruieren, setzt die Konservierung präventiv an. Das Ziel: Den aktuellen Zustand stabilisieren und zukünftige Schäden verhindern.

Hier spielt bereits die Umsetzung einfacher Massnahmen wie die Kontrolle und Regulierung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht in den Depots und Ausstellungsräumen eine entscheidende Rolle. Für die langfristige Erhaltung haben sich international Temperaturwerte zwischen 15 und 20 °C sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % als Standard etabliert.  Um diese Vorgaben erfüllen zu können, sind geeignete Räume erforderlich, die nicht nur klimatische Anforderungen für die Lagerung von Kulturgut erfüllen, sondern auch den damit verbundenen Energieverbrauch nachhaltig berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verwendung alterungsbeständiger Verpackungs- und Lagermaterialien, um unerwünschte chemische Reaktionen mit oder zwischen den Objekten zu vermeiden.

Auch eine behutsame Reinigung fällt in den Bereich der Konservierung, wenn sie dazu dient, schädliche Substanzen zu entfernen, die die Lebensdauer des Objekts beeinträchtigen könnten.
Einige Behandlungen vereinen beide Ansätze und lassen Grenzen verschwimmen. So sorgt etwa das Entfetten von Leder dafür, dass schädliche Fette entfernt werden, während gleichzeitig das Material stabilisiert wird.
Entfernung von Fettsäureausblühungen auf einer Patronentasche: Durch die Überfettung des Leders und die Lagerung unter ungünstigen klimatischen Bedingungen tritt überschüssiges Fett an die Oberfläche und kristallisiert dort.

Entsäuern von Papier dient der Konservierung, indem es das Material wieder an seine ursprüngliche Festigkeit heranführt.

Zustand der Druckgraphik vor der Behandlung: Das Papier ist durch Abbauprodukte der Zellulose und freigesetzte Säuren vergilbt und weist Stockflecken auf


Zustand der Druckgraphik nach der Behandlung: Durch Wässern konnten die Abbauprodukte und Säuren ausgespült werden, wodurch das Papier wieder aufgehellt und stabilisiert wurde.

Auftragen eines mikrokristallinen Wachses hingegen schützt Oberflächen vor neuen Schäden und ist damit sowohl konservatorisch als auch restauratorisch. Für Restauratoren europaweit gibt der „Code of Ethics“ (https://www.ecco-eu.org/home/ecco-documents/#___ECCO_Professional_Guidelines__) die ethischen und professionellen Standards vor. Die Einhaltung dieses Kodex stellt sicher, dass alle Maßnahmen im Einklang mit den Grundprinzipien der Reversibilität, Materialverträglichkeit und wissenschaftlichen Nachvollziehbarkeit erfolgen. So wird die transparente Nachvollziehbarkeit der Eingriffe durch genaue Dokumentation gewährleistet, und die Integrität des Kulturerbes bleibt gewahrt.

Die Konservierung und Restaurierung historischer Objekte ist weit mehr als eine rein technische Disziplin. Sie vereint Wissenschaft, handwerkliche Präzision und ethische Verantwortung. Für die Stiftung HAM ist diese Arbeit essenziell, um ihre Schätze für die Nachwelt zu bewahren und der Öffentlichkeit als lebendige Zeitzeugen zugänglich zu machen. Das Engagement und die Expertise unseres interdisziplinären Teams aus fünf hochqualifizierten Restauratorinnen und Restauratoren sowie den erstklassig fachkundigen Kuratoren der verschiedenen Sammlungsbereiche sichern die Qualität der Bestände und sorgen dafür, dass jedes Objekt seine Geschichte weiterhin erzählen kann.


Verpackung von Veterinärmaterial zur Langzeitlagerung nach der Entfernung von Chemikalien und Schadstoffen.