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Tag der Angehörigen der Panzerschule 21 (TdA Pz S 21)

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Gefahrstoffe – Unsichtbare Feinde auf dem Kulturgut

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Schweizerischer Zweitagesmarsch 2025

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150 Jahre Emmentalbahn – Rückblick

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Reichspfennig 1938

Vielseitig und anpassungsfähig, das sind zwei der Attribute, welche die Militärlastwagen der GMC CCKW 353-Familie auszeichnen. Im Schaulager in Burgdorf stehen insgesamt 10 Stück dieses im Zweiten Weltkrieg in den USA entwickelten Fahrzeugs. Diese GMC sind ein Bestandteil der Aktion Surplus, mit welcher die Eidgenossenschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von den USA nicht mehr benötigte Fahrzeuge abkaufte. Mit dem Kauf konnten die im Bereich der motorisierten Geländefahrzeuge bestehen-den Lücken teilweise geschlossen werden. Nach der Überführung in die Schweiz wurden die Fahrzeuge auf die Bedürfnisse der Schweizer Armee modifiziert, sie wurden «helvetisiert». Dies hiess zum Beispiel bei den GMC die Montage einer in der Schweiz hergestellten Lastwagen-Brücke oder ein Werkstattaufbau. Jeder dieser in Burgdorf stationierten Lastwagen verfügt über einen anderen Aufbau. Im Berichtsjahr wurden an diesen Fahrzeugen dringend notwendige konservatorische und allenfalls auch restauratorische Eingriffe vorgenommen. Denn bisher haben wir wegen anderer Prioritäten bei den meisten GMC nur das Notwendigste gemacht (Reinigungsarbeiten und kleinere Reparaturen).

Bei den bisher noch nicht überarbeiteten GMC ist uns sofort aufgefallen, dass das Chassis, das Fahrwerk und die Unterseite der Fahrzeuge nicht nur von den letzten militärischen Einsätzen ausgesprochen schmutzig, sondern auch hinsichtlich des Zustands der Bemalung in einem sehr schlechten Zustand waren. Dieser Umstand führte dazu, dass viele dieser Flächen mässig bis stark verrostet waren. Beim hier vorliegen-den GMC mit der Militär-Nummer 22461 wurde das Chassis mit einer Lastwagenbrücke des Modells 4×4 3,5T ergänzt, damit konnte er in verschiedenster Hin-sicht eingesetzt werden. Laut dem uns vorliegenden Fahrzeugdossier leistete dieser 6×6-Geländelastwa-gen zwischen 1950 und 1980 in wenigstens 24 verschiedenen Einheiten seinen Dienst für die Schweizer Armee. Interessant ist, was im Zusammenhang mit der 1967 erfolgten Neubemalung (Farbwechsel von Schattenschwarz zu IR 26) im Reparaturauftrag vermerkt wurde: «Chassis und Räder, Läden innen und Führerkabine innen gut reinigen, teilweise anschleifen und 1x feldgrau spritzen. Übrige Fahrzeugteile anschleifen, teilweise ablaugen und 2x spritzen. Farbe gesamthaft vom AMP beziehen.» Diese Reparatur wurde mit dem Totalbetrag von Fr. 887.60 verbucht.

GMC CCKW 353 (HAM-060811a), Lastwagen schwer 4 Tonne geländegängig 6x6
GMC CCKW 353 (HAM-060811), Lastwagen schwer 4 Tonne geländegängig 6×6

Im Juni wurde der M 22461 in die Werkstatt gefahren. Nach einer genauen Inspektion mussten wir feststellen, dass dieses Fahrzeug im Bereich des Chassis in einem sehr schlechten Zustand war: stark verschmutzt, fehlende und schlecht haftende Farbe und verschiedene Karosserieteile stark verrostet, auf einer Seite war die Führerkabine sogar durchgerostet. Deswegen haben wir uns früh dazu entschieden, die Brücke und grosse Teile der Karosserie zu demontieren. Die Farbschicht in der Führerkabine war schlecht und zudem war die Kabine an mehreren Stellen verrostet. Damit wir mit Blick auf die Zukunft eine nachhaltige Bearbeitung des Objekts umsetzen konnten, haben wir uns entschieden, den Sitzrahmen zu demontieren. Nach der Demontage entdeckten wir – eingeklemmt zwischen Seitenwandprofil und Führerkabine-Boden – ein auf den ersten Blick einer Unterlagscheibe ähnelndes rundes Fremdobjekt. Diese «Scheibe» war mit Rost und Schmutz bedeckt, beinahe wäre sie als Abfall entsorgt worden. Doch bei näherer Betrachtung entpuppte sich dieses runde Ding als ein 10-Reichspfennig-Stück mit Jahrgang 1938.

Avers (Bildseite) der Reichspfennigmünze mit Reichsadler
Avers (Bildseite) der Reichspfennigmünze mit Reichsadler

Diese erstaunliche Entdeckung hat bei uns mehrere Fragen aufgeworfen: Wie und wann gelangte diese deutsche Münze in dieses US-Militärfahrzeug? Wer war der letzte Eigentümer? Wieso wurde die Münze trotz diverser Eingriffe, Reparaturarbeiten, Neubemalungen oder Reinigungen in den Schweizer Rekrutenschulen oder Wiederholungskursen nie entdeckt? Fragen über Fragen, wir werden darauf keine schlüssigen Antworten erhalten; sie wären für den weiteren Erhalt des GMC auch nicht ausschlaggebend. Sicher aber ist, dass die M 22461 durch die Entdeckung dieser kleinen, beinahe wertlosen Münze eine spannen-de Aufwertung erhielt. Denn alleine schon der Fakt dieses Fundes macht aus dem eigentlich ganz «normalen» Fahrzeug ein Objekt mit einem Rätsel. Bei einer Führung durch die Sammlung wird unser Gehirn bei dieser Geschichte mental herausgefordert, wir beschäftigen uns mit den historischen Hintergründen der damaligen Zeit, wir diskutieren in der Gruppe und suchen nach Lösungen. Letztendlich ist das Ziel erreicht: erlebte Geschichte zum Anfassen.

 

Fundort der Münze in der Kabine
Fundort der Münze in der Kabine

Der GMC in der Spritzkabine
Der GMC in der Spritzkabine